2 R-Boote "Amtsentwurf 1939" R 49, deutsche Anleitung, extrem

2 vollständige R-Boote, sog. „Amtsentwurf 1939“ – R 49 (4. Räumboot-Flotille)

in der Darstellung als ein R-Boot im Erscheinungszustand 1940 in der Farbgebung grau und eines im Erscheinungszustand 1943

mit Streifentarnung - Ärmelkanaleinsatz,

im Maßstab 1:250.

Modelllänge: ca. 15,1 cm

Modellkonstruktion: Paulo Gomes.

 

15,00 €

  • verfügbar
  • 4 - 7 Tage Lieferzeit

Lasercut Zurüstsatz für zwei R-Boote

Mit diesem Lasercut Zurüstsatz können zwei Boote ausgerüstet werden.

im Maßstab 1 : 250

17,00 €

  • verfügbar
  • 4 - 7 Tage Lieferzeit

Geschichte

Nach der allgemeinen Konsolidierung der deutschen Marine Ende der zwanziger Jahre machte man sich in der Marineführung neben Großbauten und der Projektierung von Schnellbooten auch Gedanken um die Entwicklung eines zweckmäßigen Minenräumfahrzeugs, das die großen M-Boote im küstennahen Bereich ergänzen konnte.

Von 1927 -1930 entstand als Amtsentwurf im Konstruktionsamt des Oberkommandos der Kriegsmarine (K-Amt) ein als “Sperrübungsfahr-zeug” bezeichneter Entwurf eines 60 t-Zwei-Wellen-Motorboots, welches für 17-18 kn Geschwindigkeit ausgelegt war und in Stahl-Leichtmetall-Holz-Kompositbauweise gefertigt wurde. Bauaufträge für die Prototypen gingen an die Werften Fr. Lürssen und Abeking & Rasmussen (A&R) an der Unterweser. Während Lürssen das Boot R 1 unter Verwendung des Linienrisses des K-Amts baute, äußerte A&R Bedenken hinsichtlich der durch die Rumpfform des Amtsentwurfs erreichbaren Geschwindigkeit. A&R entwickelte daher im Einver-nehmen mit dem K-Amt einen neuen Linienriß, der sich als günstiger zum Erreichen der geforderten Geschwindigkeit erwies und baute nach dieser Vorlage das Boot R 2. Beide Boote waren 24,5 m lang, hatten zwei Festpropeller und ca. 60 t Verdrängung. Im Jahre 1932 baute A&R die Boote R 3 - R 7, wobei R 6 und R 7 um 2 m länger (26,5 m) als der ursprüngliche Entwurf waren. Das Boot R 8 wurde von Lürssen 1934 gebaut und erhielt zu Versuchszwecken zwei Voith-Schneider-Propeller (VS-Propeller). Die nachfolgend parallel bei A&R (R 9 - R 14) und bei der Schlichting-Werft in Travemünde gebauten (R 15 - R 16) Boote waren noch einmal um 1,25 m verlängert.

Im Laufe der Nutzung durch die Marine zeigte sich, dass die Größe der Boote für die geforderte Seefähigkeit nicht ausreichend war, daher entstanden in Zusammenarbeit mit A&R als Amtsentwurf 1933 die Boote R 17 - R 20. Diese wiesen vergrößerte Abmessungen - 36,9 m Länge bei einer Verdrängung von 115 t - und den bereits mit R 8 erprobten VS-Antrieb auf.

1935 wurde eine Folgeserie R 21 - R 24 mit geändertem Hinterschiff (wegen VS-Antrieb) und Knickspanten im Vorschiff geordert und bei A&R (R 21 -R 23) und bei der Schlichting-Werft gebaut (R 24 - mit etwas größerer Breite). Laufende Schwierigkeiten mit den VS-Propellern führten zu häufigen und langen Werftliegezeiten, daher wurde seitens der Marineführung die Serie R 25 - R 40, zur Indienststellung 1936/39 vorgesehen, wieder mit konventionellem Festpropeller geordert. Die Länge der Boote konnte um den Platzbedarf der VS-Antriebseinheit gekürzt werden und betrug somit 35,4 m bei 110 t Verdrängung. R 25 - R 37 entstanden bei A&R, R 39 - R 40 bei der Schlichting Werft. Nach der Überwindung der Probleme des VS-Propellers im Jahre 1938 wurde in Zusammenarbeit mit A&R als Amtsentwurf 1939 die Serie R 41 - R 49 entwickelt und 1940 geliefert.

 

Schlichting baute R 41 - R 43, A&R R 44 - R 49. Diese Boote waren 37,8 m lang und hatten ca. 125 t Verdrängung. Da alle Erfahrungen der konstruktiven Bauausführung, Ausrüstung und Einrichtung bei diesem Typ verwertet und auf einander abgestimmt waren, bewährten sich diese Boote dementsprechend gut in ihrer Einsatzverwendung. Der Großserien-bau wurde durch A&R bis ins Jahr 1944 durchgeführt und mit den Booten R 50 - R 129 umgesetzt.

 

Das im Baubogen dargestellte R-Boot R 49 wurde von A&R in Lemwerder gebaut und am 05.06.1940 an die Kriegsmarine geliefert. Kurze Zeit später, im April 1940, erfolgte die Indienststellung bei der 4.Räumboot-Flottille für die Dauer des gesamten Krieges. Die Flottille wurde zunächst zu Minenräumeinsätzen in der Nordsee, später im niederländisch-belgischen Küstenbereich und schließlich im Ärmelkanal (Westraum) eingesetzt. Nach der Invasion in Frankreich im Juni 1944 wurde die Flottille in das Skagerrak und an die norwegische Südküste verlegt.

R 49 überstand den Krieg und wurde ab Mitte 1945 bis Ende 1947 vom Deutschen Minenräumdienst zur Beseitigung der vorhandenen Seeminen in den deutschen Küstengewässern eingesetzt.

Am 21.11.1947 ging das Boot als Kriegsbeute an Grossbritannien, wo es später abgebrochen wurde.


Technische Daten

Typ: Minen-Räumboot Amtsentwurf 1939

Serie: R 41 - R 49

Bauwerft: Abeking & Rasmussen, Lemwerder

Indienststellung: 05.06.1940

Länge: 37,80 m

Breite: 5,82 m

Tiefgang: 1,40 m

Vermessung: 125 t

Antrieb: 2 x MAN - 8zyl.-Viertakt-Dieselmotor

Leistung: 2 x 900 PS

Schrauben: 2 x Voith-Schneider-Propeller 1,8 m Ø

Geschwindigkeit: 20 kn

Seeausdauer: 900 sm bei 15 kn

Besatzung: 2/36 Mann (Offz. / Uffz u. Mannsch.)

 

Bewaffnung:

2 x 2 cm Flak 30 auf Einzellaffette C/30,

2 x MG 34 (7,92 mm),

Wasserbomben,

Minen.