Minenschiff Königin Luise (Frühjahr 1941)
Maßstab 1:250
Offsetdruck
12 Bogen (DIN A4)
1631 Teile (optional 1902)
Modelllänge: 37,4 cm
Schwierigkeitsgrad: sehr schwer
Konstruktion: Paolo Gomes
Optional zum Modell ist ein separater Lasercutsatz erhältlich.
28,00 €
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Lasercut Zurüstsatz
für Minenschiff Königin Luise (Frühjahr 1941)
Maßstab 1:250
3 Platinen
31,00 €
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Geschichte
Vor der Mobilmachung im Spätsommer 1939 besaß die Kriegsmarine keinerlei Schiffe, die als Minenleger konzipiert waren, obgleich der Seemine als strategische Waffe eine kriegsendscheidende Bedeutung zugeschrieben werden mußte. (vom Aviso Grille, der sich in der Verwendung als Staatsjacht befand, einmal abgesehen).
Das Nichtvorhandensein von Minenlegern veranlaßte die Marineführung alle deutschen Helgoland-Bäderschiffe
und alle Schiffe des “Seedienstes Ostpreußen” zu Minenschiffen umzurüsten und an die Front zu schicken.
Die Mobilmachungsordnung sah vor, sieben Minenschiffe als reine Minenleger zu nutzen, nachdem diese aus der freien Fahrt der Handelsmarine abgezogen und entsprechend umgerüstet worden waren. Kurz nach Kriegsbeginn wurden alle umgebauten und wurfbereiten Schiffe von der Kriegsmarine als Minenleger in Dienst gestellt.
Die Minenschiffe waren:
1. In der Nordsee die ehemaligen Bäderschiffe Cobra, Kaiser, Königin Luise und Roland.
2. In der Ostsee die ehemaligen Seedienst-Ostpreußen-Schiffe Hansestadt Danzig, Preußen und Tannenberg.
Das Heranziehen der Bäderdampfer als Minenleger lag mitunter darin begründet, daß diese Schiffe über Zweischraubenantrieb verfügten und somit über die zum punktgenauen Legen der Minensperren notwendigen Manövriereigenschaften und über Kreiselkompaß, Funkpeiler sowie elektrische Lotanlagen verfügten.
Für die Handhabung der Minen auf den Promenadendecks erhielten die Schiffe Minenschienen mit 80 cm Spurweite sowie Waffen für Verteidigungszwecke eingebaut.
Die Königin Luise erhielt zwei 8,8-cm-Fla-Kanonen L/45 C/13, je eine am Bug und am Heck, je eine Einzellaffette 2-cm-Fla-Kanone C/30 zu beiden Seiten des Brückendecks, eine 3,7-cm-Fla-Kanone M42 in Einzellaffette am Heck sowie Wasserbomben.
Im Zuge defensiver Schutzmaßnahmen wurden Ruder- und Kartenhaus mit einer leichten Panzerung versehen, ein Bugschutzgerät gegen feindliche Ankertauminen eingebaut und zusätzlich Nebelgefäße, um sich der Sicht zu entziehen, mitgeführt. Zu einem späteren Zeitpunkt, als der Gegner Grundminen verwandte, wurde eine MES-Anlage (Magnet-Elektrischer-Selbstschutz gegen Grundminen) eingebaut. Zu den bereits an Bord befindlichen Beibooten wurden noch Rettungsflöße an Deck gelagert und in See war das Tragen der Schwimmweste Pflicht.
Alle in der Nordsee befindlichen Minenschiffe waren dem Befehlshaber der Sicherung der Nordsee, BSN Vizeadmiral O.v. Schrader, unterstellt, welcher wiederum dem Marinegruppenkommando West, Admiral A. Saalwächter, unterstellt war. Beide Gruppenkommandos erhielten ihre Anweisungen und Befehle von der Seekriegsleitung im Oberkommando der Kriegsmarine unter Großadmiral Dr. h. c. E. Raeder.
Unmittelbar nach Kriegsbeginn waren die Minenschiffe einsatztechnisch hart gefordert, um in kürzester Zeit die vorgesehenen bzw. geplanten Minensperren zu werfen. Die strengstens geheimzuhaltenden Positionen der ausgelegten Sperren machten das Minenlegen im Schutz der Dunkelheit notwendig und wurde daher meist in stockfinsterer Nacht durchgeführt. Um beim Minenlegen nicht durch helles Licht der Arbeitsdecks aufzufallen, wurden die hellen Birnen durch blaue ersetzt, welche ein diffuses Licht lieferten. Die nächtlichen Aktivitäten führten zur Bezeichnung der Minenschiffe als “Mitternachtsgeschwader”.
Ab Januar 1940 wurden die Nordseeminenschiffe Königin Luise und Kaiser zunächst zur Handelskriegsführung in der Ostsee eingesetzt. Zwischen dem 08.04.1940 und dem 25.07.1940 nahm Königin Luise zusammen mit den Minenschiffen Cobra, Roland und Preußen an Sperrlegungen im Skagerrak und Kattegat während des Unternehmens “ Weserübung” (Besetzung Norwegens) teil, um ab dem 26.07.1940 zusammen mit der Kaiser den Handelskrieg in der Ostsee fortzusetzen. Zwischen dem 04.09.1940 und dem 21.10.1940 wurde die Königin Luise in den Westraum überführt, da im Zuge der Unternehmung “Seelöwe” (Besetzung Englands) Minensperren gelegt werden sollten - hierzu kam es allerdings nicht -.
Am 21.10.1940 wurde die Rückführung in die Heimat befohlen und Königin Luise ging an die Gruppe Nord mit Zielhafen Wesermünde. Nach Bildung der Minenschiffsgruppe Nord am 13.11.1940 verlegten die Minenschiffe Königin Luise, Brummer und Tannenberg am 14.01.1941 nach Stavanger, um Sperren in der Nordsee unter Nutzung norwegischer Häfen zu legen.
Im Zuge der Vorbereitungen zur Unternehmung “Barbarossa” verlegte die Königin Luise mit weiteren Minenschiffen am 14.06.1941 in finnische Gewässer, um den finnischen Meerbusen zu verminen. Ziel war es, die sowjetische Flotte am Auslaufen aus der Kronstädter Bucht zu hindern, damit diese den eigenen Truppen in Südfinnland keine Unterstützung leisten konnte.
Am 25.09.1941 befand sich die Königin Luise auf der Rückfahrt von einer Sperrlegung zur Verstärkung der sog. Juminda-Sperre, als sie in der Nähe der finnischen Hauptstadt Helsinki um 17:03 Uhr auf eine sowjetische Pendelmine fuhr, welche vermutlich von einem Flugzeug oder U-Boot ausgelegt worden war. Obwohl viele Besatzungsmitglieder durch Begleitschiffe gerettet werden konnten, fanden 40 Personen dabei den Tod.
Technische Daten
Schiffsklasse: (Ex-)Seebäderschiff; Minenschiff
Bauwerft: Howaldtswerke AG, Hamburg
Baujahr: 1934
Länge: 93,50 m
Breite: 12,80 m
Tiefgang: 3,60 m
Vermessung: 2399 BRT
Antrieb: 2x 6zyl.-Zweitakt-MAN-Dieselmotor
Leistung: 3600 PS
Geschwindigkeit: 16 kn
Seeausdauer: 4000 sm bei 16 kn
Besatzung: 8/72
Bewaffnung:
2 x 8,8-cm-Fla-Kanone L/45 C/13,1x 3,7-cm-Fla-Kanone M42 in Einzellaffette,
2 x Flak 2-cm-Fla-Kanone C/30 in Einzellaffette,
Wasserbomben
Minenkapazität: 240 Minen.
Mannheimer Modellbaubogen
Ansprechpartner Herr Walter Weber
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